In einem intimen, begrenzten Raum entführt uns The Other Duckling in eine Welt, in der Tanz und physisches Theater zusammenkommen, um Themen wie Diskriminierung und Integration zu erforschen. Das Bühnenbild aus unterschiedlich geformten Stühlen, verstreuten Büchern und Bambusstäben evoziert Elemente von Spiel, Kreativität und Konfrontation. Diese Objekte werden zu Metaphern für die Vielfalt und die Barrieren, denen wir in unserem Leben begegnen.
Die Aufführung ist auch partizipativ, indem sie das Publikum regelmäßig einlädt, mitzumachen und an Workshops teilzunehmen, die Situationen der Diskriminierung hervorrufen.
In dieser Tanzperformance drücken sich junge Menschen, die internationalen Schutz suchen und mit einer Reise voller Hindernisse konfrontiert sind, durch Körper und Bewegung aus. In Zusammenarbeit mit Künstler verwandeln sie ihre persönlichen Geschichten in einen ergreifenden und kraftvollen Tanz, ein lebendiges Zeugnis ihrer
Widerstandsfähigkeit, ihrer Hoffnung und ihres Kampfes. Jede Geste erzählt von einem zurückgelegten Weg, überwundenen Grenzen, Träumen von einer besseren Zukunft und den Schwierigkeiten, die ihre Identität geformt ha- ben. Mit dieser Aufführung teilen sie ihre Geschichte und die von Tausenden anderen,
die wie sie versuchen, ihr Leben wieder aufzubauen. Eine lebendige Hommage an die Stärke der Menschheit, die Solidarität und die Fä- higkeit, sich trotz aller Hindernisse neu zu erfinden. My Way ist viel mehr als eine Tanzperformance: Es ist ein Schrei nach Leben, ein Aufruf zum Zuhören und Verste- hen. Ein Weg zur Akzeptanz, bei dem jede Bewegung ein Versprechen der Hoffnung
ist.
(2025, Editions Edern, Brüssel)
(Den eigenen Weg in Bewegung und Bildern zeichnen)
Dance moves that have the power to heal
(Tanzbewegungen mit heilender Kraft)
Körper tasten sich durch unbekanntes Terrain – in einer vibrierenden Mischung aus Zweifel, Aufregung, Vorsicht und Hoffnung. Von Sitzung zu Sitzung verblasst die Nacht der Hemmungen im Licht von Vertrauen, Offenheit und Ausdruck. Dank der kollektiven Strömung werden Bewegungen, anfangs noch heimatlos, fremd, tastend und gehemmt, gezähmt – und zähmen sich gegenseitig. Nach und nach beginnen stumme Körper zu sprechen. Nach und nach finden verwaiste Gesten Zuflucht in einer Familie von Bewegungen.
Dieses illustrierte literarische Notizbuch erzählt die Geschichte eines Projekts: My Way, ein Abenteuer, das in einer Aufführung gipfelt, bei der Künstler\*innen, Asylsuchende aus MeNA-Ländern, Kinder und Erwachsene sowie soziale und kulturelle Begleitpersonen zusammenkommen. Viel mehr als nur eine Vorstellung: ein Schrei nach Leben, ein Aufruf zum Zuhören und Verstehen. Ein Weg zur Resilienz, bei dem jede Bewegung ein Versprechen auf Hoffnung ist.
Dieses illustrierte literarische Notizbuch entstand aus dem Wunsch, die Früchte einer kollaborativen Erfahrung zu bewahren – My Way, begonnen im Jahr 2024 und weitergeführt 2025, getragen von einer Gruppe von Künstler*innen, einem Kulturakteur, einer humanitären Organisation und mehreren Migrant*innengruppen. Der Bericht richtet sich an soziokulturelle Einrichtungen mit vielfältigem Publikum sowie – in größerem Rahmen – an all jene, die sich für bürgerschaftliche Projekte interessieren, die Kultur, Kunst und humanitäres Engagement verbinden.
Zur Umsetzung von My Way (der Aufführung und des Buchs) erhielt die Compagnie Baejjahn Unterstützung von der Fédération Wallonie-Bruxelles, dem Kulturzentrum KultKom Eupen, dem Empfangszentrum Croix-Rouge Belle-Vue Eupen, der König-Baudouin-Stiftung, den Provinzzuschüssen der Deutschsprachigen Gemeinschaft, dem Belgischen Roten Kreuz sowie von den Éditions Asmodée Edern.
Damit hat die Compagnie Baejjahn ihr erstes Buch veröffentlicht und produziert – als Zusammenführung dreier roter Fäden ihrer Arbeit: Tanz, Literatur und Bürgersinn.
Table des matières
1. Préparer le voyage
Plonger la plume artistique dans la plaie sociale
Danser pour guérir et repenser
Partenaires : croisements sur une voie parallèle
Refuge et exil : humanité sur le chemin de l’adversité
Le voyage : cartographier un chemin de résilience
2. Traversée
Ateliers : de l’errance individuelle à la quête collective
ARTOMOV : la rencontre par le mouvement
Tracer son chemin en danse
Tracer son chemin en musique
Spectacles : récit & galerie d’images
3. Horizon
Embouchure : première vague
Longueurs d’onde : deuxième vague
The Other Duckling : un chemin contre les discriminations
Témoignages et remerciements
« Kaspar oder die Vibrationen eines Körpers, der nie getanzt hat » ist eine choreografische Adaption des Romans Kaspar Hauser der belgischen Dichterin Véronique Bergen. Es erzählt die halb wahre, halb legendäre Geschichte eines Kindes von souveränem Blut, das im 19. Jahrhundert kurz nach seiner Geburt aus politischen Gründen entführt und in eine Gefängniszelle gesperrt wird. Eines Tages wird es jedoch befreit und in die Außenwelt katapultiert, auf die Bühne der Sprache und der Geselligkeit. Dieser zweite Schock stellt das Paradigma seiner Existenz, sein Verhältnis zur Welt, zum Anderen und zu sich selbst erneut auf den Kopf. Was wird er gewinnen und verlieren? Was ist sein tierischer und was sein menschlicher Teil? Welchen Einfluss hat die Sprache auf seine Entwicklung? Dieses Werk untersucht die Verbindung zwischen Sprache und Menschlichkeit, den Platz von Randgruppen (z. B. Autisten) in der Gesellschaft und die authentische Beziehung eines Wesens zu seiner Umwelt und der Realität.
An der Schnittstelle von zeitgenössischem Tanz, physischem Theater, Poesie und Live-Musik ist MIRAI ein interdisziplinäres Werk, das sich auf autobiografische Erzählungen stützt, um die intime und künstlerische Lebensreise einer Frau und ihre Begegnung mit einem übernatürlichen Wesen, dem Wächter des Reichs der Träume (Sandman), nachzuzeichnen. Von der Kindheit bis zum Erwachsensein durchlebt sie Irrungen und Wirrungen und beginnt, ihre existenziellen Wunden durch die Kunst zu sublimieren. Ihre Ausschnitte aus dem realen Leben treffen auf ihre traumhafte, phantastische und mythologische Übersetzung in Form von Träumen, die von den Gespenstern und Monstern heimgesucht werden, die im Herzen ihrer Intimität lauern und sowohl Beschützer als auch Angreifer sind. Vor dem Hintergrund literarischer Fragmente, die sich durch das Stück schlängeln wie Feuertränen entlang steinerner Adern, erkundet die Schau Fragen der Verwurzelung, der Heilung, der Bestimmung und der Erschaffung der Zukunft. Kurz gesagt geht es bei MIRAI darum, zu lernen, mit seinen inneren Geistern zu tanzen.
Heart Constellation ist eine choreografische Adaption des Stücks Fitness, das 1992 von dem belgischen Dramatiker Jacques de Decker geschrieben wurde. Unsere Aufführung schöpft die poetische Essenz dieses Monologs aus, um den Herzschlag einer Frau auf einer doppelten Suche, sowohl körperlich als auch spirituell, nachzustellen. Während sie sich an einem gewöhnlichen Ort, einem Fitnessstudio, aufhält, nimmt sie an etwas Außergewöhnlichem teil: Sie erforscht die Stellung der Frau in der Gesellschaft, indem sie ihren eigenen Körper erkundet. Auf der Bühne geben zwei Darsteller den Worten des Autors Substanz, indem sie die innere Welt der weiblichen Figur, ihre Zweifel, ihren Rausch, ihre Angst, ihre Hoffnungen, ihren Fall und ihren Aufstieg metaphorisch darstellen. Nach und nach vermischen sich die einzeln erforschten Körperteile und fügen sich zu einer Konstellation zusammen, die den Körper, den Geist und das Herz einer Frau versöhnt. Eine poetische, vermenschlichte Darstellung der Beziehung einer Frau zu ihrem Körper und zu der mechanistischen, sexualisierenden Haltung der Gesellschaft.
Im Rahmen der Ausstellung „Parcours“ in der Galerie Vorne und Oben, Eupen, begegnen Tänzerinnen der Kompanie den kinetischen Kunstobjekten von Christoph Steeger.
Gemeinsam mit dem visuellen Künstler Ludwig Kuckartz entsteht ein interdisziplinärer Dialog zwischen Bewegung, Raum und Technik.
Das Projekt wird von Christoph Steeger unterstützt und findet direkt in der Ausstellung statt.
Das Ergebnis ist ein künstlerisches Video, das Tanz und kinetische Kunst eindrucksvoll vereint.