Die Baejjahn Dance Company & KultKom präsentieren in einer Koproduktion

BLUE HOUR & MIRAI
gemeinsam bilden sie ein Tanztheater-Diptychon über Übergänge, Erinnerung und die Frage, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Körper weiterleben. Zwei eigenständige Stücke, die sich spiegeln und ergänzen – zwischen Wiegenlied und Traum, Gemeinschaft und individueller Biografie, Verwurzelung und Zukunftsentwurf.

Blue Hour nimmt seinen Ausgang bei Wiegenliedern aus verschiedenen Kulturen. Sie tragen Themen von Erde und Wurzeln, Schlaf und Geborgenheit, Schutz, Weitergabe von Wissen und Kultur sowie Verlust in sich. In einem partizipativen Prozess entwickeln drei professionelle Künstlerinnen gemeinsam mit Bewohnerinnen aus Ostbelgien eine vielschichtige Bühnenpoesie, in der Stimmen, Körper und Erinnerungen aufeinandertreffen. Das reduzierte, sinnliche Bühnenbild – ein großer blauer Sitzsack, Sand, Podeste, Vasen und Masken – schafft eine wandelbare Landschaft zwischen Wachsein und Traum, zwischen kollektiver Erinnerung und persönlicher Erfahrung. Blue Hour öffnet einen Raum des Zuhörens und der Verbundenheit.

MIRAI (japanisch für «Zukunft») setzt diese Bewegung fort und richtet den Blick nach innen und nach vorn. An der Schnittstelle von zeitgenössischem Tanz, physischem Theater, literarischer Prosa und Live-Musik erzählt das Stück die autobiografisch inspirierte Lebensreise einer Frau – von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Reale Erfahrungen treten in Dialog mit einer poetisch-mythologischen Traumwelt, bevölkert von schützenden wie bedrohlichen Gestalten: dem Wächter des Traumreichs, der Weberin der Schicksale, dem Sandmann. Onirische Objekte wie ein Schirm-Katana, ein Violinenklang, ein Sandglas, Wollfäden und Masken werden zu kathartischen Symbolen einer inneren Auseinandersetzung. MIRAI erforscht Verwurzelung, Heilung, Prägungen und die Kraft künstlerischer Transformation – und erzählt davon, wie man lernt, mit den inneren Dämonen zu tanzen.

Als Double Bill gelesen, entfalten BLUE HOUR & MIRAI eine Bewegung von der kollektiven Wiege hin zur individuellen Zukunft. Ein Diptychon über das, was uns trägt, was uns prägt – und wie aus Erinnerung und Verletzlichkeit neue Möglichkeiten entstehen.

Das Projekt BLUE HOUR ist fest in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens verankert und verfolgt einen partizipativen, sozialen Ansatz in Zusammenarbeit mit KultKom, lokalen Künstlern, Musikern, Organisationen, der Gemeinde Kelmis, dem ÖSHZ Kelmis, dem Viertelhaus Cardijn Eupen und Bewohner der Region. Ziel ist es, Kunst als Raum der Begegnung, des Dialogs und der kulturellen Verständigung erlebbar zu machen.

Eintritt gratis

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft